NORDISCHE BOTSCHAFTEN BERLIN
BAUHERR: AUSSENMINISTERIEN DER FÜNF NORDISCHEN LÄNDER
OFFENER WETTBEWERB,
1. PREIS
Fünf Nordische Botschaften und ein Gemeinschaftshaus „Felleshus“
Der Entschluss, fünf Nordische Botschaften und das Felleshus auf einem Grundstück in Berlin zu errichten, basierte auf einer über Jahrhunderte gewachsenen Beziehung der Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Die Nordischen Botschaften sind im Kontext des sich extrem rasch verdichtenden Zentrums Berlins, am Rande des Tiergartens, zu sehen. Die Gebäude erlangen ihre Bedeutung nicht durch herkömmliche Mittel der Architektur, sondern durch ihre landschaftsbildende Qualität.
Nordische Botschaften in Berlin mit einem modernen Kultur- und Veranstaltungszentrum „Felleshus“
Im Laufe der Jahre wurde das Felleshus der Nordischen Botschaften den neuen Anforderungen eines modernen Kultur- und Veranstaltungszentrums angepasst. Aufgrund der stetig steigenden Besucherzahlen (rund 100.000 Gäste jährlich) wurde unter anderem das Restaurant vergrößert, ein neues Leitsystem geschaffen und das Foyer in ein Infocenter samt Shop umfunktioniert.
Das Felleshus ist geprägt durch seine geschlitzte Holzfassade und gliedert sich in zwölf gleiche, horizontale Bänder aus Holzpaneel und Glas. Das Gemeinschafts- haus ist um ein durchgehendes Atrium organisiert und eine Glasstiege erschließt das Felleshus zentral. Die Ausstellungsflächen im ersten Obergeschoß öffnen sich dem Besucher und erweitern sich zum Kupferband mit einer großen Terrasse. Dieses leichte und offene Raumgefüge des Felleshus ist nach oben abgedeckt von den geschlossenen Körpern der Konferenz- und Speisesäle.
Das Kupferband als verbindendes Element des Botschaftskomplexes
Das Kupferband verbindet als durchgängiges und unabhängiges Element die sechs Gebäude der Nordischen Botschaften. In einer fließenden, fortwährenden Bewegung, wandelt das Kupferband den Maßstab der Gebäude um. Das Kupferband führt die Gebäude in die ausgedehnte Parklandschaft des Tiergartens über. Technisch betrachtet ist das Kupferband eine Abfolge von 3.850 gleichartigen Kupferlamellen. Die großzügigen Öffnungen strukturieren das Band und stellen Sichtbeziehungen zwischen den Plätzen und Innenräumen der Botschaftsgebäude dar. Die verschiedenen Neigungswinkel der Lamellen gehorchen den Anforderungen der vom Kupferband umschlossenen Gebäude nach Licht, Luft, freier Sicht oder Schutz. Die Idee, fünf Nordische Botschaften und ein Gemeinschaftshaus durch ein Kupferband zu verbinden, gibt dem gesamten Botschaftskomplex eine angemessene urbane Präsenz und transformiert die sechs Einzelgebäude zu einer „Landmark“ im Herzen von Berlin.