PARACELSUS BAD
& KURHAUS
BAUHERR: STADTGEMEINDE SALZBURG, KKTB KONGRESS, KURHAUS & TOURISMUSBETRIEBE DER STADT SALZBURG
OFFENER WETTBEWERB,
1. Preis
Das neue Paracelsus Bad & Kurhaus stellt Salzburgs Wahrzeichen und Bergwelt in den Fokus
Der Neubau des Salzburger Paracelsus Bad & Kurhaus zeigt sich als visionäres Architektur-Projekt im Herzen der historischen Stadt Salzburg. „Die besondere Wirkung des Bauwerkes entsteht nicht zuletzt aus dem Dialog der neuen Räume mit dem Vorhandenem - dem Mirabellgarten, der Altstadt und den umgebenden Bergen. Die Badehalle ist als Erweiterung des Kurgartens im 3. Stock gedacht“ so Architekt Alfred Berger.
Städtebaulich bildet das neue Paracelsus Bad & Kurhaus ein Gelenk zwischen den gründerzeitlichen Blockstrukturen der Auerspergstraße, der offenen Bebauung der Schwarzstraße und dem historisch gewachsenen Mirabellgarten. Die zum Park verschwenkte Geometrie des Badehauses nimmt Bezug auf die Form der ehemaligen barocken Bastionsmauern mit ihrem Wassergraben.
Ein neues Bad für die Stadt
Das Bad & Kurhaus ist als 3-dimensional begehbare Landschaft konzipiert. Die Hauptelemente des Hauses bilden eine klar ablesbare vertikale Stapelung. Der introvertierte Sockel beinhaltet das Kurhaus und die Garderoben des Bades. Darüber liegt die offene Panorama-Badeebene, überdeckt durch die Anlage der Gastronomie und der Saunalandschaft. Die gesamte Dachebene wird für die Saunaanlage mit spektakulärem Außenpool und freiem Blick über die Stadt genutzt.
Das Bad & Kurhaus schützt sich vor Einblicken von außen durch ein umlaufendes Kleid aus Keramiklamellen. Lediglich die Badeebene öffnet sich direkt zum Mirabellpark und zur Stadt. Die Idee einer Erweiterung des Kurgartens im dritten Obergeschoß wird damit unterstrichen. Es bieten sich beeindruckende Blicke über den Garten von Schloß Mirabell und die Salzburger Altstadt bis hin zur Festung. Tiina Parkkinen: „In unseren Projekten sind Bezüge zur gebauten Umgebung, zum umgebenden Naturraum und zur sozialen Situation sehr wichtig.“
Badeebene mit einzigartigem Panorama auf Stadt und Landschaft
Ein zentraler, geradliniger Aufgang führt vom westlich gelegenen Haupteingang in fortlaufender Bewegung durch die drei Sockelgeschoße bis unter das große Oberlicht der Badehalle. Das zentrale Tageslicht sorgt für gleichmäßige natürliche Belichtung. Der Lichteinfall von oben strömt dem Besucher entgegen und gibt ihm Orientierung.
Die Badeebene verfügt über vier unterschiedliche Schwimmbecken, vom Sport- und Sprungbecken über ein Kleinkinderbecken zum Relax-Pool. Die umlaufende Verglasung lässt den Raum leicht und offen wirken und holt die Schönheit der urbanen Umgebung tief in den Raum hinein. Die Schwimmhalle wirkt, als wäre das Gebäude im dritten Obergeschoß durchschnitten und würde sich als Freiraum fortsetzen.
Die Materialisierung der Wasserwelt erfolgt durch keramische Oberflächen, Wasser und Licht, nach oben durch die sanften Formen der keramischen Wellendecke begrenzt. Die bewegte Deckenlandschaft mit unterschiedlichen Raumhöhen unterstreicht die Vielfalt der räumlichen und atmosphärischen Situationen.
Die Saunawelt – „Nackt über der Stadt“
Im obersten Teil des Hauses befinden sich die Gastronomie und die Saunawelt. Während die Gastronomie für Schwimmbad- und Saunagäste im vierten Obergeschoß „im Bauch der Welle“ installiert ist, nutzt die Saunawelt die freie Dachebene als Plattform. Die vier Saunen und das Dampfbad sind entlang eines Umganges angeordnet. Drei Saunen sind zur Stadt als Panoramasaunen angelegt, der zentralen Großsauna ist eine Saunalounge mit Fokus auf die Müllner Kirche vorgelagert. Eine Relax-Zone bietet freien Ausblick auf die Hügellandschaft im Norden und Maria Plain. Im Außenpool erreicht das Gefühl, frei über den Dächern der Stadt zu baden, seinen Höhepunkt. Eine einzigartige Kombination aus physischer Entspannung und kultureller Anregung durch den freien Blick auf die Monumente der Stadt.
Innovative Struktur und Effizienz auf höchstem Niveau
Konstruktiv stellte das Bauwerk eine große Herausforderung dar, die mit modernsten Mitteln der Technik gemeistert wurde. Zu erwähnen ist die anspruchsvolle Konstruktion der Schwimmbecken im 3. und im 5. Obergeschoß, wie auch die Stahlkonstruktion der Saunabene über der Badehalle.
Groß waren auch die Herausforderungen an die Gebäudetechnik, ein vertikal gestapeltes Bad & Kurhaus mit durchaus beengten Platzverhältnissen auf dem neuesten Stand der Technologie und Nachhaltigkeit zu errichten. Auch unter Berücksichtigung der Auflagen des historischen Kontexts des Bauplatzes.
Pilot in Sachen Nachhaltigkeit – Klimaaktiv GOLD zertifiziert
Um diesem Anspruch Ausdruck zu verleihen, wurde das Projekt von Anfang an als hocheffizientes Gebäude geplant. Als erstes Hallenbad in Österreich wurde es einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen. Das Ziel, die höchste Zertifizierung Klimaaktiv GOLD, konnte erreicht werden.
Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) steht für Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und hohe Qualitätssicherung in der Ausführung. Realisierte Objekte in Gold sind – ganz im Sinne der Smart City Strategie der Stadt Salzburg – Vorreiter im Bereich Klimaschutz und umfassender Energiewende.